Aus dem Adlerinnenhorst (22/20): Am Ziel der Träume

„Unser Traum von Europa lebt.“ Das hatte Sportdirektor Siegfried Dietrich unter der Woche noch einmal betont. Nach dem packenden Saisonfinale in der Bundesliga (f) steht fest, die Eintracht hat ihren Traum Wirklichkeit werden lassen.

Mit einem leidenschaftlichen Auftritt gegen Werder Bremen sicherte sich das Team von Niko Arnautis durch einen 4:0-Sieg den dritten Platz in der Tabelle, auch, weil Turbine Potsdam im Parallelspiel bei Bayern München deutlich mit 0:5 unterlag. Das Hinspiel in Bremen hatte Frankfurt noch verloren, der Sieg bedeutet nun: Champions League.

Ein historischer Tag für den Club

Nach der Partie erklärte Dietrich, es sei ein „historischer Tag“ für Eintracht Frankfurt. „Der Erfolg heute zeigt, dass es vor zwei Jahren genau der richtige Schritt war, die Fusion zu vollziehen. Seitdem wurde auf allen Ebenen überragende Arbeit geleistet, die sich in der enormen Entwicklung des Teams widerspiegelt.“

Potsdam hingegen, der einzige Verein im Spitzenfeld der Liga, der lediglich eine Kooperation mit einem Verein der Männer-Bundesliga führt (Hertha BSC), aber weiter eigenständig ist, ist nach einer tollen Saison auf den letzten Metern die Luft ausgegangen. Das ist für den Club so bitter wie der Erfolg auf der anderen Seite für die Frankfurterinnen Grund zur Partystimmung ist.

Mir fehlen selten die Worte, aber was wir heute erlebt haben, ist einfach unbeschreiblich. Die Mannschaft hat sich das verdient. Ich glaube auch, dass wir über das ganze Jahr lang die Mannschaft waren, die wir auf dem Platz sein wollten, und es am Ende verdient haben.“

Cheftrainer Niko Arnautis

Teil von etwas Großem

Ein erschöpfter und überglücklicher Niko Arnautis kündigte an, man werde nach den eigenen Feierlichkeiten geschlossen nach Sevilla zum Europa-League-Finale fliegen, um die Männer im Kampf um den Titel anzufeuern. Vieles spricht dafür, dass den Adlerinnen das Gefühl, in diesem Verein eine Rolle zu spielen, dazuzugehören und Teil von etwas Größerem zu sein, im Endspurt noch einen zusätzlichen Schub gegeben hat.

Die Stimmung im letzten Heimspiel der Saison jedenfalls war gigantisch – die Kulisse mit rund 4.500 Fans außergewöhnlich. Bereits im Vorfeld hatte Tanja Pawollek betont: „Man merkt, dass die komplette Eintracht-Familie hinter uns steht. Das beflügelt uns einfach auch und zeigt uns, dass wir in diesem Verein wichtig sind.“

Abschiede zum Saisonende

Nicht dabei in der letzten Partie der Saison war Alexandra Johannsdottir. Die Isländerin hat sich bis zum 30. Juni zu ihrem Ex-Verein Breiðablik Kópavogur in die alte Heimat verabschiedet. Die 1. Liga steht dort ganz am Beginn der Saison, Johannsdottir möchte das nutzen, um noch Spielpraxis für die EM im Juli in England zu sammeln.

Endgültig verabschiedet haben sich Saskia Matheis und Sandrine Mauron (Verträge werden nicht verlängert), Siri Worms (kickt künftig bei PSV Eindhoven) und natürlich Merle Frohms, die es zu den Meisterinnen nach Wolfsburg zieht. Das Abenteuer Champions League (Details hier) werden sie nicht mehr mit angehen – zumindest nicht mit den Adlerinnen.

Aus dem Adlerinnenhorst (22/19): Auf ins Finale!

Die Eintracht-Frauen haben geliefert: Mit ihrem 2:0-Auswärtssieg bei Turbine Potsdam am Samstag wahrt das Team von Niko Arnautis alle Chancen auf den dritten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigen würde.

Im direkten Duell mit der Elf von Sofian Chahed, das SGE-Sportdirektor Siegfried Dietrich im Vorfeld ein „Finale, ohne dass schon etwas entschieden wird“ genannt hatte, ließen Lara Prasnikar (73.) und Verena Hanshaw (81.) die mitgereisten Fans jubeln. In der Nachspielzeit traf die eingewechselte Laura Feiersinger im Karl-Liebknecht-Stadion noch den Pfosten. Für Turbine, vor dieser Partie achtmal ungeschlagen, war es erst die zweite Heimniederlage der Saison.

Je länger die Begegnung ging, desto mehr Kontrolle haben wir bekommen. Nachdem wir zunächst nicht wirklich zwingend wurden, haben wir in der zweiten Halbzeit ein tolles Auswärtsspiel gezeigt.

Cheftrainer Niko Arnautis

Die Frankfurterinnen, die bei der Auswärtspartie auch von den Eintracht-Vorständen Axel Hellmann und Markus Krösche begleitet wurden, liegen nun punktgleich mit Potsdam (43), die das bessere Torverhältnis vorweisen können, auf dem vierten Platz.

Tolle Kulisse beim Auswärtssieg in Potsdam. (Foto: Rebecca Görmann)

Die TSG Hoffenheim legte am Sonntag zwar mit einem 1:0 in Bremen nach, hat aber nur noch Außenseiterinnenchancen auf Rang drei: Potsdam und Frankfurt müssten dafür ihre Spiele verlieren und Hoffenheim selbst hoch gewinnen, um beide noch zu verdrängen.

Wir sind heute den ersten Schritt in Richtung Champions League gegangen, nächste Woche wollen wir den finalen Schritt gehen. Wir haben im Hinspiel gesehen, wie schwer es gegen Bremen sein kann. Aber wenn wir den Schwung mitnehmen, werden wir Bremen mit unseren Fans im Rücken hoffentlich aus dem Stadion schießen.

TorschützinVerena Hanshaw

Das Finale um den dritten Platz wird auch ein wenig eines der Modelle: Die Frankfurterinnen unter dem Dach der Eintracht gegen die Potsdamerinnen als eigenständigem Verein, der mit Hertha BSC kooperiert. Als Turbine und 1. FFC lieferten sich beide Clubs legendäre Duelle.

Unterstützung von den Rängen. (Foto: Rebecca Görmann)

Während die Adlerinnen am Sonntag (alle Spiele starten um 14 Uhr) Werder Bremen empfangen, muss Potsdam auswärts gegen die Bayern ran. Wie die Münchnerinnen auftreten werden, ist schwierig abzusehen: Trotz des Siegs in Leverkusen am Freitag haben sie keine Chance mehr auf die erhoffte Titelverteidigung: Wolfsburg feierte nach einer 10:1-Machtdemonstration in Jena am Sonntag ihre siebte Meisterschaft.

Derweil haben die Eintracht Frauen IV in der Hessenliga mit einem 1:0 (Torschützin: Lara Baier) gegen den SV Pilgerzell den vorzeitigen Klassenerhalt geschafft.

Aus dem Adlerinnenhorst (22/17): Chance gewahrt

Nach der zurückliegenden Länderspielpause und den DFB-Pokal-Halbfinals sind die Vereine der Bundesliga (f) am Wochenende in den Saison-Endspurt gestartet. Mit einem hart erkämpften 2:1-Sieg haben die Eintracht-Frauen dabei im Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen ihre Chancen auf Rang 3 in der Tabelle – und somit die Qualifikation für die Champions League (UWCL) – gewahrt.

Nach einer torlosen ersten Hälfte, in der von verletzungs- und krankheitsbedingt ungewöhnlich formatierten Frankfurterinnen wenig zu sehen war, hatte Annika Enderle die am Ostermontag gegen Potsdam aus dem DFB-Pokal ausgeschiedenen Gästinnen zunächst in der 52. Minute mit 1:0 in Führung gebracht. Nur fünf Minuten später gelang Sandrine Mauron aber nach Vorlage von Sophia Herne der1:1- Ausgleich. In der 85. Minute einer umkämpften Partie netzte dann Barbara Dunst zum 2:1-Endstand ein.

Die Siegtorschützin zeigte sich nach dem Spiel und dem gemeinschaftlichen Kraftakt gegen corona-geschwächte Leverkusenerinnen in der zweiten Hälfte erschöpft und glücklich über den wichtigen Dreier: „Wir haben heute bis zur letzten Minute gekämpft. Ich bin unfassbar stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein“, betonte Dunst.

Mit Dunst lief im Mittelfeld von Beginn an Tanja Pawollek auf. Nach ihrem Kurzeinsatz am vergangenen Spieltag stand die Kapitänin (schönes Portrait hier: klick) nach ihrer Verletzung zum ersten Mal wieder über die vollen 90 Minuten auf dem Platz. Auch daraus können die Adlerinnen Kraft für den spannenden Saisonendspurt schöpfen. Auch eine Kader-Premiere hab es zu verzeichnen: Erstmals war Dilara Acikgöz aus der U20 dabei.

In der ersten Halbzeit stand Leverkusen sehr kompakt, weshalb wir versucht haben, vor allem die Räume hinter der Kette zu bespielen. Das ist uns zunächst nicht so gut gelungen, erst im zweiten Durchgang konnten wir es besser umsetzen.“

Siegtorschützin Barbara Dunst

Cheftrainer Niko Arnautis lobte den Willen und die absolute Bereitschaft seines Teams: „Wir wussten, dass wir heute über unsere Grenzen hinausgehen müssen.“ Es mache ihn als Coach „sehr stolz“, wie die Spielerinnen nach dem Rückstand zurückgekommen sind und am Ende noch gewonnen haben.

Mit 40 Punkten stehen die Adlerinnen nach dem 20. Spieltag jetzt auf dem 4. Tabellenrang und lassen vorerst die TSG Hoffenheim hinter sich, die gegen Turbine Potsdam unterlag. Für Eintracht Frankfurt steht das direkte Duell gegen Turbine nun ebenfalls mehr denn je im Fokus. Auch bei einem Sieg in Potsdam stünde Frankfurt aber noch hinter dem Team von Sofian Chahed, da dieses die bessere Tordifferenz aufweist.

Für Sportvorstand Sigfried Dietrich ist das Glas dennoch halb voll: „Es ist toll, dass wir nach dem Pokalfinale in der ersten Eintracht-Saison jetzt auch in der Liga zum Saisonende von Spielzeit zwei noch ein Ziel vor Augen haben und den nächsten Schritt in Richtung Champions League bei den Turbinen im ewigen Klassiker gehen wollen.“

Aus dem Adlerinnenhorst (22/14): Crunchtime!

Zwei Geburtstagskinder trafen am Freitag im Stadion Ernst-Abbe-Sportfeld aufeinander, zu feiern hatte am Ende nur einer: SGE-Trainer Niko Arnautis, dessen Team einen souveränen 4:0-Sieg einfuhr. Wenig zu lachen hatte an ihrem 25. Geburtstag hingegen Jenas Torhüterin Inga Schuldt, die gleich viermal hinter sich greifen musste, davon dreimal in Halbzeit eins.

Schlusslicht Jena, das mit nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt in die Partie ging, hat die Lizenz für die 1. Liga gar nicht mehr beantragt. Ziel dürfte es aber wohl sein, das Oberhaus nicht ohne einen Saisonsieg im eigenen Stadion zu verlassen. Gegen eine munter aufspielende Eintracht geriet der aber schnell in weite Ferne.

Nüsken: Vorlagen-Doppelpack

Bereits in der 7. Minute hatte Nicole Anyomi eine gute Chance, vergab aber. Nur sechs Minuten später gelang Verena Hanshaw ihr Premierentor in dieser Saison (13.), als sie eine Vorlage von Sjoeke Nüsken ziemlich spektakulär annahm: Es wirkte, als stehe die Verteidigerin dabei für einen Moment in der Luft.

Das 2:0 markierte dann Lara Prašnikar (16.), die eine erneute Vorlage von Nüsken toll mit dem Oberkörper annahm und sehenswert abschloss. Noch vor der Pause gelang Laura Freigang das 3:0, für das sich an diesem 1. April auch Fußballfans beim 1. FSV Mainz 05 interessiert haben dürften: Die Rheinhessen steigen durch eine Kooperation mit dem TSV SCHOTT im Frauenfußball ein, Freigangs Ausbildungsverein, ihr Name wurde bei der Pressekonferenz in Mainz mit viel Anerkennung erwähnt.

Pawollek-Comeback in Liga 1

Das 4:0 in der zweiten Hälfte hatte auf Vorlage von der eingewechselten Shekira Martinez eigentlich ebenfalls Freigang am Fuß, traf aber nur den Pfosten. Den Abpraller verwandelte Barbara Dunst in der 53. Minute humorlos. Einen emotionalen Höhepunkt hielt die Partie dann noch mit der Einwechslung von Tanja Pawolleck bereit (71.), die für die Torschützin in ihre erste Bundesligapartie seit der schweren Verletzung kam und der Freigang direkt die Kapitäninnenbinde übergab.

Ich freue mich sehr, dass ich zusätzlich zum Sieg heute mein Comeback habe feiern können. Wie viele Minuten in dieser Saison noch folgen werden, entscheidet natürlich der Trainer. Ich bin einfach froh, dass es mir wieder gut geht und ich wieder auf dem Platz stehe.“

Tanja Pawollek

Cheftrainer Arnautis erklärte nach der Partie: „Drei Spieltage vor Schluss sind wir in der tollen Position, noch alle Möglichkeiten zu haben. Zusätzlich zum Sieg freue ich mich unheimlich, dass mit Tanja unsere Kapitänin wieder an Bord ist.“ Für die Frankfurterinnen war das Spiel in Jena die erwartet gute Gelegenheit, um Tore und Zuversicht für den Saisonendspurt zu sammeln. Mit 37 Zählern liegen die Adlerinnen weiter auf Rang 5, punktgleich mit der TSG Hoffenheim auf Rang 4. Turbine Potsdam hat mit nun 40 Punkten nach dem Sieg in Köln weiter den begehrten 3. Rang inne.

Das direkte Duell der SGE mit Potsdam am 7. Mai ist also von entscheidender Bedeutung. Zunächst kann Frankfurt aber nach der Länderspielpause am 24. April vor heimischem Publikum den Versuch starten, Punkte gegen Leverkusen zu sammeln. Die restlichen Saisonspiele wurden unterdessen genau terminiert. Zweimal können Fans die Adlerinnen noch in Heimspielen erleben.

Update: Janina Hechler bleibt Adlerin

Janine Hechler mit Siegfried Dietrich und Niko Arnautis. (Foto: Eintracht Frankfurt)

Gute Nachricht zum Schluss: Als 14. Adlerin verlängert Janina Hechler ihren Vertrag vorzeitig um zwei Jahre. Im Juni 2024 wird die Defensivspielerin dann fast neun Jahre in Frankfurt sein. Die heute 23-jährige Hechler, die ihr Erstligadebüt mit 17 Jahren feiern konnte, steht kurz vor ihrem 100. Bundesligaspiel. Über ihre Verlängerung sagt die gebürtige Schwäbin, die seit einigen Tagen wieder im Training ist: „Es macht unglaublich Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen. Wir haben viele verschiedene Persönlichkeiten im Team und können deshalb viel voneinander lernen.“

Aus dem Adlerinnenhorst (22/13): Teamgedanke stärken

Im Grunde lässt sich die Heimniederlage der Frankfurterinnen gegen den VfL Wolfsburg vom Samstag mit den Zitaten nacherzählen, die hinterher aus dem Eintracht-Lager kamen. Und das ist eine gute Nachricht: Allen war direkt nach Abpfiff klar, wo die Probleme im Spiel gelegen hatten. Torhüterin Merle Frohms, die bekanntlich nach der Saison zum gegnerischen VfL wechselt, erklärte: „Wenn wir Wolfsburg so viel Raum geben wie bei den Gegentoren, ist es ein Leichtes für sie, die Tore auch zu machen.“

Das trifft im Prinzip auf alle vier Treffer zu, die samt und sonders in der ersten Halbzeit fielen. Eigentlich kam die Eintracht zunächst gut ins Spiel, aber bereits in der 9. Minute schlug Wolfsburg durch die Niederländerin Jill Roord zu – da wirkte die Frankfurter Hintermannschaft schon sehr unsortiert, zusätzlich fälschte Sjoeke Nüsken unglücklich ab.

Wir nehmen mit, dass man auf diesem Niveau in jeder Situation hellwach sein und sich in jeden Zweikampf schmeißen muss.“

Cheftrainer Niko Arnautis

Cheftrainer Niko Arnautis sagte anschließend: „Wir wussten um die körperliche Präsenz des VfL und müssen uns deshalb vorwerfen, nicht konsequent genug verteidigt zu haben.“ So auch beim 2:0, als Lena Lattwein die Ecke von Nationalspielerin Svenja Huth per Bogenlampe im Tor der Adlerinnen versenkte. Überhaupt glänzte Wolfsburg durch starke Standards, so fiel das 3:0 nach einem Freistoß von Felicitas Rauch, den abermals Roord verwandelte.

Spiel in Halbzeit eins verloren

Die Frankfurterinnen waren nicht chancenlos, aber nach einem schönen Konter von Nicole Anyomi gelang es Verteidigerin Leticia Santos nicht, Almuth Schult (hier im Podcast Flutlicht an! zu hören) im gegnerischen Kasten zu tunneln. Die Torhüterin, die den Verein am Saisonende verlassen wird, entschärfte anschließend auch einen Kopfball von Nüsken ohne erkennbare Probleme. Und so kam noch vor der Pause erneut der VfL zum Torerfolg: Pauline Bremer erhöhte auf 4:0.

„Bislang haben wir gegen alle Topmannschaften super Leistungen gezeigt, deshalb werden wir uns auch nach dem Spiel heute nicht sagen, dass es uns an Qualität fehlt“, gab sich SGE-Kapitänin Laura Freigang nach der Partie kämpferisch. Und Géraldine Reuteler, die in Spiel zwei nach ihrer langen Verletzung das deshalb emotional umjubelte, einzige Tor für Frankfurt erzielte, bekannte: „Vielleicht waren wir ein wenig zu nervös.“

Vom Rückschlag nicht beirren lassen

Diese Nervosität freilich müssen die Frankfurterinnen, die nach den Niederlagen gegen Bayern München und die Wolfsburgerinnen auf Rang fünf zurückgefallen sind, ablegen, wenn sie im Kampf um Platz drei erneut angreifen wollen. Die Chancen sind da, denn ja: Beide Spiele gegen die Spitzenteams verloren die Adlerinnen. Aber aufrichten können sie sich am Sieg im direkten Duell gegen die TSG Hoffenheim, denn ein ähnlicher Erfolg gegen die weiter Drittplatzierte Turbine Potsdam am 21. Spieltag könnte entscheidend werden.

Erstmal steht nun aber bereits am Freitag die Auswärtspartie gegen die Tabellenletzten aus Jena an. Hier können die Adlerinnen den Beweis antreten, dass sie in der Lage sind, Niederlagen schnell abzuschütteln und den Blick wieder nach vorne zu richten. Dabei dürfte ihnen neben der guten Selbsterkenntnis aus der Partie vom Samstag helfen, dass es in diesem Team einfach stimmt, eine Erkenntnis, die im Saisonendspurt noch weit tragen kann.

Nicole Anyomi im Trikot der Nationalmannschaft. Foto: Steffen Prößdorf/CC BY-SA 4.0

Humor als Basis für Beziehung

Über das gute Gefüge im Teamverbund spricht Angreiferin Nicole Anyomi auch in der aktuellen Folge des offiziellen SGE-Podcasts Eintracht vom Main. Die Stürmerin, über die Coach Arnautis sagt, sie wisse gar nicht, wie gut sie sei, bekennt darin: „Ich bin eher so ein Typ, die immer hadert.“ Außerdem blickt sie zurück auf ihre Verletzungsphase, aus der sie im Positiven eine feste Routine mitgenommen hat, spricht über Humor als Basis ihrer sehr guten Beziehung mit Shekiera Martinez und nennt den Polen Robert Lewandowski (Bayern München) und die Niederländerin Vivianne Miedema (Arsenal London) als Beste ihres Fachs.

„Ich bin eher so ein Typ, die immer hadert.“

Nicole Anyomi

Anyomi, die ihr erstes Bundesligaspiel im Dienste der SGS Essen mit nur 16 Jahren gegen Potsdam absolviert hat, spielt seit der U15 im jeweiligen Nationalmannschaftsteam und spricht darüber, wie stolz es sie mache, nun auch zur Auswahl von Martina Voss-Tecklenburg zu gehören. Spannend fand ich besonders ihren Blick darauf, was sie mitgenommen hat dabei, als Mädchen lange mit Jungs im Verein zu kicken – und wie sie die Unterschiede diesbezüglich einschätzt. Hörenswert!