Am Ende muss man wohl konstatieren, ein Punktgewinn der Adlerinnen im Auswärtsspiel bei Bayern München am Freitagabend wäre glücklich und ein Sieg womöglich sogar unverdient gewesen. Anders als im Hinspiel im Stadion am Brentanobad schaffte es die SGE nicht, eine wirklich dominante Phase zu gestalten. Gleich zu Anfang war das Team kurz unsortiert – und Frohms beim Flachschuss von Maximiliane Rall chancenlos.

Danach waren es eigentlich die Bayern, die weitere Chancen liegen ließen, das nächste Tor aber gelang Laura Freigang mit dem ersten Frankfurter Torschuss. Wie die Adlerinnen unbeirrt nach spielerischen Lösungen suchten, das konnte sich durchaus sehen lassen. Das 2:1 fiel dennoch ein wenig aus dem Nichts durch einen Abstauber von Anyomi.
Den Fuß vom Gas genommen
Mit diesem Zwischenstand ging es auch in die Pause. Kapitänin Freigang erklärte nach der Partie: „Wir haben uns für den zweiten Durchgang viel vorgenommen. Dass wir dann direkt nach der Pause das Gegentor bekommen, ist sehr ärgerlich.“
Mit diesem 2:2 durch Lea Schüller aus dem vollen Lauf kamen die Bayern, die zur zweiten Halbzeit doppelt gewechselt hatten, besser in die Partie. Ein Unentschieden schien zu diesem Zeitpunkt dennoch realistisch und wäre für den hohen Aufwand der Adlerinnen verdient gewesen, letztlich agierten die Münchnerinnen aber einen Tick cleverer und erzielten das 3:2 durch Viviane Asseyi aus einer Standardsituation. In der Nachspielzeit erhöhte Jovana Damnjanović sogar noch auf 4:2.
Weil Turbine Potsdam parallel gegen den SC Sand gewinnen konnte, die TSG Hoffenheim aber in Wolfsburg unterlag, steht Frankfurt nun mit 34 Punkten auf Platz vier zwischen den beiden Mitstreiterinnen um den Champions-League-Platz 3. Am Samstag müssen sie zuhause gegen die Tabellenführerinnen aus Wolfsburg ran.
Basteln am langfristigen Kader

Gleich zwei weitere Vertragsverlängerungen haben die Eintracht-Frauen in der letzten Woche bekanntgegeben. Mit der Signatur von Cara Bösl unter einen neuen Kontrakt bis 2024 steht das Torhüterinnen-Trio für die neue Saison früh fest. Die 25-Jährige ist seit mittlerweile zehn Jahren im Verein und eine wichtige Säule auf und neben dem Platz.
Es macht einfach Spaß, mit dieser Mannschaft zusammenzuarbeiten.“
Cara Bösl, Eintracht Frauen
„Eine zehnjährige Vereinstreue, gerade auf dieser Position, ist eher selten – umso erfreulicher, dass sie den Weg weiterhin mit uns gehen möchte“, sagte Sportdirektor Siegfried Dietrich. Auch Trainer Niko Arnautis zeigte sich zufrieden: „Cara ist eine absolute Teamplayerin, aber auch spielerisch ein fester Bestandteil unseres tollen Torhüterinnentrios. Sie hat in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass auf sie jederzeit Verlass ist.“ Und Bösl selbst erklärte: „Gerade, wenn man wie ich aus der Region kommt, und von klein auf eine Verbindung zum Verein hat, ist das etwas ganz Besonderes.“

Ebenfalls bis 2024 hat Leonie Köster verlängert, die 2020 aus der Zweiten Mannschaft des FC Bayern zu den Adlerinnen gestoßen ist. Köster war für die Eintracht schon sowohl in der ersten als auch zweiten Liga im Einsatz und ist eine echte Potentialspielerin. Ihr Trainer Arnautis erklärt: „Leonie bringt eine starke Physis mit, ist viel unterwegs – ich sage immer, sie ist ein kleiner Mittelfeldmotor – und ist unglaublich zweikampfstark. Ich freue mich, weiterhin mit einer solch wissbegierigen jungen Spielerin zusammenzuarbeiten und mitzuerleben, wie sie ihre tolle Entwicklung in Zukunft fortführt.“ Die so gelobte freut sich: „Ich kann mich total mit der Philosophie der Eintracht identifizieren. Es macht unglaublich Spaß, jeden Tag mit solch tollen Persönlichkeiten zusammenzuarbeiten.“
Leonie hat sich schon jetzt in unserem Bundesligakader etabliert, spielt aber auch gleichzeitig eine wichtige und unterstützende Rolle in unserem talentierten U20-Team. Das ist in dieser Konstellation und dem gemeinsamen Verständnis für die sportliche Karriere von Leonie eine echte Win-win-Situation!“
Siegfried Dietrich, Sportdirektor Eintracht Frauen
Grund zur Freude hatte unter der Woche auch Adlerin Camilla Küver. Bei den NXGN-Awards ist die 18-jährige Defensivspielerin vom Fußballportal GOAL als eine der größten weltweiten Talente im Frauenfußball ausgezeichnet worden.
Derzeit arbeitet Küver nach ihrem Kreuzbandriss im November weiter an ihrem Comeback. Selbiges hat nach zehn Monaten Tanja Pawollek in der Zweiten Mannschaft gegeben. „Ich bin überglücklich, jetzt meine ersten Minuten gespielt zu haben“, erklärte sie hinterher froh.