Alles hängt ja bekanntlich mit allem zusammen. Wenn also zwei Redakteure der TORToUR gemeinsam ein Buch über Mainz 05 verfassen, lässt sich zumindest vermuten, ihre Arbeit für das Fanzine war dem Zustandekommen dieses Vertrages nicht abträglich. Wenn dann just die Dame aus dem Autorenduo eingeladen wird, für einen Abend auf der orangegelben Couch im Studio der SWR-Sendung „Flutlicht“ platz zu nehmen, hängt das vielleicht damit zusammen, dass sich dereinst der Wunsch ihres Vaters erfüllte, und sie als Mädchen zur Welt kam. Mehr Fußballsachverstand hätte am End’ sogar der männliche Autor auf die Couch gebracht – alles Gerüchte, kann ich dazu nur sagen. Und überhaupt…
Was genau Kölnfan Wolfgang Niedecken ins Fußballfeindesland verschlägt, konnte vorab niemand ahnen, für ihn trudelten jedoch tonnenweise Autogrammwünsche ein; Hans-Peter Briegel, die Walz aus der Pfalz, hat angeblich eine Zweitwohnung in Studionähe: Niemand tritt häufiger bei Flutlicht auf als er (behaupte ich und mir wird nicht widersprochen). Am Anfang stand jedenfalls die Nervosität und von der ist es nur ein Katzensprung bis hin zum Schnaps; da es aber betüddelt auf der Fernsehcouch vermutlich schneller peinlich wird, als eine Katze springen kann, gab es stattdessen ein Trinkspiel im doppelten Sinne, wonach die Autorin für jede Erwähnung der TORToUR ein Stadionbier ausgegeben bekommt, einerseits, und andererseits vereinzelte Freiwillige aus der Redaktion bei jeder dieser Erwähnungen an den heimischen Fernsehgeräten einen Schnaps kippten.
Ob das angedrohte Public-Viewing zu diesem Anlass tatsächlich zustande kam, ich weiß es nicht, was ich aber sagen kann ist, mit dieser Anekdote einzusteigen, hat alles viel einfacher gemacht. Es ist ja schön leicht gesagt, dass man sich in einer derart ungewohnten Situation – Kameras, Prominenz, Publikum – einfach locker machen soll, am Ende hilft es doch, wenn ein Studio voller Menschen herzlich lacht und Wolfgang Niedecken, Hans Peter Briegel und Tom Bartels alles daran setzen, so oft wie möglich von einer Tortour zu sprechen. Immerhin, die Herren kannte man bisher auch nur aus dem Fernsehen. Gut, mit Tom Bartels hatte man sich am frühen Mittag schon beim Plausch vertraut gemacht, und das in Unterwäsche, aber davon ahnt der ja glücklicherweise nichts; solche Dinge passieren eben, wenn man quasi aus der Dusche direkt ans klingelnde Telefon stolpert. Vielleicht ist es ja wichtig!
Was bleibt von dem Abend? Die TORToUR ist jetzt endlich ein bisschen näher dran an der Berühmtheit, die sie verdient hat. Der Tom, der Wolfgang und der Hans-Peter sind echt drei nette Jungs. Mein Postfach war am nächsten Tag voller als an meinem Geburtstag. Ach und, einige verwirrte FCK-Fans haben sich tatsächlich die Mühe gemacht, mich zu googeln, dabei meinen Twitter-Account gefunden und mich da standesgemäß als „Labertante“ und „Fan von Depp 05“ beleidigt, die ihnen „voll auf den Sack geht“. Ich bin schon ein bisschen stolz.
PS: Pfalz halt, ihr Telefon können sie bedienen, aber zum Umschalten hat’s nicht gelangt.
PPS: Tausend Dank für die vielen gedrückten Daumen, fürs Mitkommen und Mitfiebern und Mitfreuen, lang lebe Die TORToUR, Prost und Hurra.