Qatar – eine notwendige Dienstreise vor der WM

„Wie kann man nur nach Qatar fliegen?“, empören sich einige und ich frage mich: Was für einen Journalismus wollt ihr? Hörensagen-Journalismus? Alle-schreiben-von-einander-ab-Journalismus? Empörungswellen-Journalismus? Dann geht bitte weiter, es gibt hier nichts für euch zu sehen.

Das Leben entsteht auch aus Entscheidungen. Zwei Sätze sind mir aus meinem Volontariat vor vielen Jahren in Erinnerung geblieben. Da war zum einen der Kollege, der erklärte: „Sie müssen sich abgewöhnen, so intensiv zu recherchieren. Das ist nicht ökonomisch.“

Da war zum anderen der Kollege, der sagte: „Fastnachtssitzungen dauern auch mal sechs Stunden – und ich will von euch kein kritisches Wort lesen, wenn ihr früher geht, denn dann habt ihr euch kein vollständiges Bild gemacht.“

Den einen Rat habe ich verworfen, der andere begleitet mich bis heute. Natürlich weiß ich, es ist nicht möglich, mir im Laufe von Tagen ein vollständiges Bild von Qatar zu machen. Es gibt ohnehin nicht das eine Bild von diesem Land, genauso wenig, wie von jedem anderen Ort.

Aber es ist wichtig, einen eigenen Blick auf Land und Leute zu werfen, wenn ich in den kommenden Wochen intensiver über diese WM schreiben und sprechen will.

Ich sortiere nun Reiseerfahrungen, lese weiter, spreche mit Expert*innen – und machen mir mein eigenes Bild. Denn auch da, wo Kritik geboten ist, bleibt Differenzierung wichtig. Aus Schubladen heraus nämlich, ist die Welt verzerrt.

Die Woche am Bruchweg (22/34): Gemischte Gefühle

Familienspieltage sind eine schöne Idee der Vereine, Zugang ins Stadion zu niedrigschwelligen Preisen zu ermöglichen – und dabei auch ein bisschen mit dem „Drumherum“ zu locken. Als der Zauberneffe noch ein kleiner Dotz war, statt eines Teenagers, der mir auf den Kopf pusten kann, hat er es geliebt, dabei stundenlang die Hüpfburg zu besetzen.

Mit Silke Bannick hat der Verein außerdem eine Medienverantwortliche, der es ganz natürlich über die Lippen geht, dass der Spieltag ein toller Anlass für Fans ist, Söhne und Töchter mit ins Stadion zu bringen. Ab und zu bewegt sich vielleicht doch ein bisschen was im Fußball.

Was sich bei Mainz 05 in doppelter Hinsicht beim Thema Getränke bemerkbar macht. Zum einen hat die Fanabteilung bereits vorm letzten Heimspiel erreicht, dass die aktuelle Preiserhöhung des Caterers Wasser außen vorlässt. Der Weg zum Trinkbrunnen, bei diesen Temperaturen auf Dauer ein Muss, ist da zwar noch weit, aber der Einsatz der Fans sehr positiv. Beim Familienspieltag nun bekommen Kinder „bis Thekengröße“ Wasser und Apfelschorle sogar umsonst. Andere Vereine haben es vorgemacht.

In der wöchentlichen Pressekonferenz waren die Leihen von Papela und Nebel eines der Themen. Über deren Chance auf eine anschließende erfolgreiche Rückkehr habe ich mir in meiner Kolumne für die Allgemeine Zeitung Gedanken gemacht (erscheint am Freitag hier). Außerdem hat Bo Svensson im Stile einer Gebetsmühle darauf hingewiesen, dass sich der Wert von Karim Onisiwo (oder jedes anderen Stürmers) nicht alleine an seinen Toren bemisst. Nun.

Etwas irritiert hat mich die Ansetzung des Trainingspiels für Sonntag gegen Wehen Wiesbaden bei kostenfreiem Eintritt zurückgelassen: Am selben Tag starten die #SCHOTTgoes05-Frauen zuhause in die neue Saison. Ehrlich gesagt halte ich es für nicht sehr wahrscheinlich, dass Fans drei Fußballspiele an zwei Tagen besuchen (SCHOTT spielt um 14 Uhr, ebenso wie die U23 der 05er). Den eigenen Abteilungen auf diese Art Konkurrenz zu machen, halte ich für etwas unglücklich.*

Zudem beginnt für die Tischtennis-Herren der 05er um 13 Uhr auswärts das Abenteuer der 1. Liga. Natürlich wird es bei den verschiedenen Abteilungen auch immer mal Überschneidungen geben. Sie aber zum Saisonstart selbst so herbeizuführen, empfinde ich als ein ungünstiges Signal.

Ein Signal dafür, sich für die Geschichte ihres Vereins zu interessieren, können Fans am Samstag mit dem Erwerb des Fanzines „Es war ein Mal …“ über die Deutsche Amateureisterschaft des FSV senden. Die Macher*innen haben da wirklich etwas Feines auf die Beine gestellt. Wäre schön, wenn dieses Engagement eine Fortsetzung findet.

Erstmal müssen sich die Stadiongänger*innen jetzt aber einen anpicheln, um überhaupt reingelassen zu werden. So hat es der Trainer gefordert.

Wir lesen uns!

*Der Hinweis auf das Heimspiel der U23 wurde nachträglich ergänzt. Danke an Christian Gomolzig.

Die Woche am Bruchweg (22/33): In Zahlen geliefert

Es gab zuletzt mehrere Pressekonferenzen, in denen 05-Trainer Bo Svensson durchblicken ließ, dass er wenig von der manchmal recht eindimensionalen Bewertung seiner Stürmer hält. Schließlich sind diese nicht nur durch ihre Tore wertvoll für die Mannschaft. Dennoch wird oftmals an Scorer-Punkten alleine festgemacht, ob ein Offensivspieler positiv auf sich aufmerksam machen kann – oder eben nicht.

Karim Onisiwo kann davon ein Lied singen. Gerade der kritische Blick aus Teilen des Fanlagers auf den Österreicher wirkt häufig sehr getrübt. Auch die Leistung von Marcus Ingvartsen ist oft besser, als eine oberflächliche Draufsicht das erahnen lässt. Doch seine Startelfeinsätze in Spielen, die durchaus kompliziert sind für die Offensive – wie vergangene Saison gegen Wolfsburg oder letzte Woche gegen Union Berlin – mögen dazu beitragen, dass Ingvartsens Wert für sein Team von außen vielfach unterschätzt wird.

Umso schöner für Onisiwo, dass der neuerdings auch zuverlässig mit Zahlen glänzen kann. Dank seiner nun bereits drei Treffer in den ersten Spielen der neuen Saison hat er in der Vereinschronik Yunus Malli in Sachen Scorerpunkten in der 1. Liga überflügelt – und liegt jetzt auf einem alleinigen ersten Platz. Schöne Grüße an die Kritiker.

Sicht aufs Spielfeld aus dem Aussichtsblock. (Foto: Oliver Heil)

Das Tor zum 1:0 nach langem Abschlag von Robin Zentner und Doppelpass mit Angelo Fulgini unterstrich den guten Riecher sowie den unbedingten Willen des Österreichers. Und „Wille“ war für das Spiel gegen Augsburg ohnehin ein gutes Stichwort, den davon zeigten die 05er unbändig viel.

Während Onisiwo einen neuen Rekord aufstellte, gab Aarón Martín einen aus der Hand, den der FSV seit 36 Strafstößen gehalten hatten: Zum ersten Mal seit 2013 Ádám Szalai gegen Raphael Schäfer scheiterte wieder ein 05er vom Punkt. Ein bisschen weh tat das schon, zumal auch Onisiwo den Ball gerne geschossen hätte. Einen Vorwurf wollte Aarón hinterher aber niemand machen, was wiederum für dieses Team spricht.

Der Kommentierung, wonach der Siegtreffer ein wenig aus dem Nichts gekommen sei, kann ich mich deswegen nicht anschließen. Ich hatte bis zum Schluss das Gefühl, dass dieses 2:1 noch sehr deutlich in der Luft lag. Wie schnell Delano Burgzorg schaltet und wie aufmerksam Jae-Sung Lee vollendete, war dann wunderschön anzusehen.

Ob der Ball vor Burgzorgs schnell ausgeführter Ecke nun völlig still lag oder nicht, ist dabei rückblickend quasi unerheblich, wie Alex Feuerherdt von Collinas nach dem Spiel sowohl bei sky als auch auf Twitter geduldig erklärte. In den Regeln steht, dass der VAR in diesem Falle nicht eingreift, weil es sich nicht um eine „mach changing decision“ handelt. Die Augsburger, deren Coach sich in der Pressekonferenz nach dem Spiel als schlechter Verlierer zeigte, hätten da vielleicht mehr spielen und weniger meckern sollen. Edit: Ein bisschen Regelkunde hierzu von Lutz Wagner in der Allgemeinen Zeitung.

Was der Siegtreffer auch zeigt ist, die 05er sind mit ihrer Offensivbesetzung in dieser Saison insgesamt flexibler und variabler als im Vorjahr. Diese Tatsache kann in den nächsten Monaten noch zu einem Faktor werden, gerade, wenn es darum geht, mit Wechseln nicht nur frischen Wind zu bringen, sondern die Gegner auch vor überraschende neue Aufgaben zu stellen. Insgesamt war dieser erste Sieg in Augsburg seit gefühlter Ewigkeit zwar fußballerisch noch kein echter Leckerbissen (hust), hat aber durchaus Spaß gemacht und Lust auf mehr.

Zwei Siege in der Fremde nach der Pestserie diesbezüglich in der Vorserie sind ebenfalls eine schöne Momentaufnahme. Stefan Bell hat in der vergangenen Saison mal richtigerweise angemerkt, zuhause laufe vieles zusammen, auswärts fehle das entscheidende Quäntchen Glück. Sowohl gegen Bochum als auch in Augsburg lief es in den entscheidenden Momenten auch mal für Mainz. Sowas kennt man schon gar nicht mehr, aber gerne mehr davon.

Fußballerisch etwas geboten war auch beim Auswärtssieg der U23, die ebenfalls den dritten Spieltag absolvierte. Die #SCHOTTgoes05-Frauen gehen am Sonntag um 17 Uhr hingegen ins letzten Vorbereitungsspiel auf die neue Saison, Gegnerinnen sind die Frauen vom OFC. Es gilt wie immer, support your local Lieblingsverein. Bald ist das auch wieder im Tischtennis und Handball möglich.

„Wolfgang Frank“ nominiert zum Fußballbuch des Jahres

Die Deutsche Akademie für Fußballkultur kürt jährlich das „Fußballbuch des Jahres“ und erstellt dafür im Vorfeld zunächst eine Shortlist mit elf Finalist*innen. Diese werden derzeit nach und nach bekannt gegeben. Seit dem 19. August steht fest: „Wolfgang Frank. Der Fußball-Revolutionär“ steht auf der magischen Liste.

Wie viel mir das bedeutet, vermag ich wirklich kaum in Worte zu fassen. Ich erinnere mich so intensiv an die einzelnen Schritt auf der Reise, die dieses Buch für mich bedeutet. Von Nicole Selmers Anfrage, ob ich für den ballesterer über Frank schreiben würde, über das erste Gespräch mit dessen älteren Sohn Sebastian (es gab Pommes) hin zu meiner Anfrage an Dietrich Schulze-Marmeling, ob er das Buch beim Verlag die Werkstatt sieht.

Die vielen, vielen Gespräche, die ich für das Buch geführt habe. Die Tränen, die dabei geflossen sind im heftigen Vermissen um Frank, der 2013 viel zu früh gestorben ist. Lange Gespräche über das Erlebte mit meinem Mann in unserer Küche. Mit der Besten im Feld. Frank ist überall dabei. Die Begegnung mit seinem jüngeren Sohn Benjamin, Austausch mit Basti und Benny gemeinsam. Nächtelange Recherchen, immer neue Quellen, immer neue Erkenntnisse.

Das Gerüst vor unserem Haus, Schreiben ohne Tageslicht. Der Januar, die Woche rund um den Todestag meines eigenen Paps’, das intensive Gefühl, dies ist auch ein Vaterbuch. Zweifel, wie sie jede*r kennt beim Schreiben. Schaffe ich das? Ist es der richtige Weg? Das richtige Wort? Gewichte ich so, wie ich sollte? Immer wieder die wichtigste Frage: Werde ich ihm gerecht? Überforderung, Schlafmangel. Erschöpfung. Und endlich: ein Buch.

Über das die wunderbare Stefanie Fiebrig jetzt schreibt:

Mit Mara Pfeiffers Buch wird ein Trainer herausgehoben, dessen fortgesetzte Wirkung über seinen Tod hinaus bisher kaum wahrgenommen wurde. Es wird ein Mensch vorgestellt, der im besten Sinne für den Fußball gelebt hat. Es ist kein unkritisches Buch, denn natürlich werden ganz grundsätzliche Fragen aufgeworfen, wird dem ‚Früher-war-alles-besser‘-Mythos eine klare Absage erteilt, wird Veränderung dokumentiert. Es ist keine Heldengeschichte, denn niemand ist ohne Fehler – auch nicht Wolfgang Frank. Es ist eine warmherzige Würdigung eines talentierten Unvollendeten. Die hat bis dahin gefehlt. Hier nun ist sie endlich!“

aus der Würdigung von Stefanie Fiebrig

Ich freue mich einfach unfassbar. Und ich bin sehr, sehr dankbar. Vor allem natürlich all den Menschen, die dieses Buch mit möglich gemacht haben. Das hier ist für euch.

Willi Löhr: Herzbube an der Gitarre

Wie auch an anderen Fußballstandorten, hat es rund um Mainz 05 immer wieder Fanzines gegeben – und nach einer Pause sind in den letzten Jahren famoser Weise einige nachgewachsen. Nils Friedrich hat sich ihnen in einem beeindruckenden Almanach gewidmet, in dem auch die unvergessene TORToUR verzeichnet ist.

Was von ihr definitiv bleiben wird, ist die Erinnerung an ihre Gimmicks, die sie quasi zum YPS-Heft unter den Fanzines machte. Das konnten Sticker von Spielern ebenso sein wie ein am Cover angeheftetes Tütchen mit Sand der damals vorm Abriss stehenden Gegengerade oder ein Adventskalender zum Selberbasteln. Und einmal war es ein (aufpreispflichtiges) Kartenspiel, auf dem statt der klassischen Figuren 05-Spieler abgebildet waren.

Zu ihnen gehört auch Willi Löhr. Der 1947 in Lahnstein geborene Abwehrspieler kommt 1971 vom 1. FC Nürnberg nach Mainz. Weil die Vereine sich nicht über die Höhe der Ablöse einig werden, schießt er selbst einige Tausend Mark zu, damit die Nullfünfer ihn aus dem Vertrag rauskaufen können. Obwohl seine vier Serien in Mainz von anderen Spielern leicht getoppt werden, gab es für Löhr nur eine mögliche Karte: den Herzbuben.

Der gelernte Radio- und Fernsehtechniker, der in der Endphase seiner Karriere in Mainz schon stundenweise bei den Stadtwerken in der Kommunikationstechnik arbeitet, verliebt sich nicht nur in seinen Verein, sondern auch Hals über Kopf in die Stadt und ihre Menschen – und diese Liebe wird hier bis heute innig erwidert.

Löhr ist deshalb nach den vier Jahren am Rhein so verwurzelt, dass er bleibt, als Trainer bei kleineren, umliegenden Vereinen arbeitet und später als Coach im Juniorenbereich zum Verein zurückkehrt, für den er bis heute im Scouting tätig ist. Auch, wenn er nicht ununterbrochen in offiziellen Ämtern war: Willi Löhr ist seit 50 Jahren Nullfünfer mit Herz und Seele und steht wie wenige andere für diesen Club, mit dem er so viel erlebt hat.

Wer das Haus der Löhrs betritt, biegt in der Regel links in den Wohnbereich ab. Es gibt aber auch einen anderen Weg, der geradeaus in einen ganz speziellen Raum führt. Die Wände sind hier – wie könnte es auch anders sein – rot und weiß gestrichen und geziert von Erinnerungen an die Zeit als 05-Spieler: Schwarz-Weiß-Fotografien, Geburtstagsgrüße, Wimpel, Collagen und jede Menge Bücher zur Vereinsgeschichte.

Löhr zeigt mit verschmitztem Lächeln auf bestimmte Details und erzählt Anekdoten wie Lausbubenstreiche. Dabei lacht er, es klingt wie ein Glucksen, und seine Augen leuchten bei der Erinnerung an Zeiten, „die mit heute einfach gar nicht mehr vergleichbar sind“. Zumindest ist schwer vorstellbar, dass die Spieler ihren Übungsleiter mit den Worten „Trainer, noch ein Bierchen!“ dazu bringen, die Sperrstunde im Trainingslager nach hinten zu verschieben.

Löhr hat alles miterlebt, die Südwestmeisterschaft, den freiwilligen Rückzug aus der 2. Liga, Trainerwechsel im Minutentakt. Er hat Guido Schäfer aus dem Trainingslager abhauen sehen, um sich in der Stadt eine nächtliche Theke zu suchen, war dabei, als Torjäger Gerd Klier von Trainer Uwe Klimaschefski rückwärts mit Medizinbällen im Arm über die Aschenbahn gejagt wurde und ist auf der Suche nach Talenten um die Welt gereist, aber nicht in jedes Stadion reingekommen.

Als er nach tagelanger Anreise zur Beobachtung eines Spielers einmal vor verschlossenen Toren steht, weil zum Spiel keine Zuschauer*innen zugelassen sind, rät Christian Heidel ihm per SMS, es doch mit Bestechung zu versuchen. „Das habe ich schon“, antwortet Löhr und als er davon erzählt, lacht er Tränen. Heidels entspanntes Fazit: „Dann kannst du dich nur noch besaufen.“ Gesucht wurde damals übrigens ein Innenverteidiger. Weil das im Sande verlief, kam der junge Niko Bungert zu seinem ersten Einsatz – der Rest ist Geschichte.

Wenn Fans sich heute beschweren, weil es nicht so läuft, wie sich das vorstellen, hat Willi Löhr dafür kein Verständnis. Er spricht dann vom Zusammenhalt der alten Truppe, und das hat nichts Belehrendes, sondern weckt Sehnsucht danach, diese Nähe aufleben zu lassen, weiterzutragen, wie an einem wärmenden Lagerfeuer darum zusammenzukommen.

aus: Fußballfibel / CULTURCON

Die alten Nullfünfer tun ja auch bis heute genau das, treffen sich in einem Seniorenkreis. Das klingt ein bisschen, als kämen Rentner*innen aus der Umgebung zusammen, um 05-Spiele zu schauen. Tatsächlich aber wäre die Runde mit Legendentreffen besser beschrieben, schließlich sitzen da regelmäßig etliche aus den alten Garden beieinander.

Willi Löhr und Gerhard Bopp, der ehemalige Trainer und Spieler Horst Hülß, der einstige Kapitän Norbert Liebeck und viele mehr. Weil diese Treffen – wir sprechen hier von Zeiten vor Corona – in geschlossenen Räumen stattfinden, brennt da natürlich kein Lagerfeuer, die Stimmung ist aber ganz ähnlich und dazu trägt auch eine Gitarre bei: Die hat Willi Löhr locker auf dem aufgestützten Oberschenkel liegen und spielt Evergreens nach dem Wunsch der klatschenden und johlenden Runde.

Dabei strahlt er, das kommt bei ihm aus dem tiefsten Inneren, er lacht gluckernd über die Zurufe seines Publikums und spielt jedes Lied, das ihm angetragen wird. Er ist, auch in dieser Runde, ganz klar: der Herzbube.