Kulturlieben 2014

Das wunderbare CULTurMAG, in dem meine wöchentliche Fußballkolumne „Hinter der Linie, vor dem Spieltag“ erscheint, veröffentlicht am Ende eines jeden Jahres die kulturellen Highlights der vergangenen zwölf Monate aus der Sicht der Mitschreiber. Natürlich habe auch ich wieder meinen Teil dazu beigetragen und einen Kürzestüberblick meiner kulturellen Freuden 2014 beigesteuert.

Genossen habe ich: Sylvie Simmons: „I’m Your Man. Das Leben des Leonard Cohen“. Simmons ist kluge Chronistin, humorvolle Anekdotensammlerin und gütige Erzählerin. Lediglich gegen Ende beschlich mich bisweilen der Eindruck, der Autorin gingen die Mittel aus, um sich wiederholende Ereignisse (neue Platten, Zweifel, Frauen) immer wieder neu zu erzählen und sie strebte dem Ende ihrer Arbeit mit gewisser Ungeduld entgegen. Georges Simenon: „Der Mörder“. Nur einer von mehreren Simenons des Jahres, aber 2014 mein liebster.

Andreas Altmann: „Das zweite Meer“. Man kann Altmanns Gedichte nicht lesen, ohne dem eigenen Herzen dabei mutige Fragen zu stellen und anschließend atemlos auf die schlagende Antwort zu lauschen: großartigst. Jack Kerouac: „Lonesome Traveler“. Erstmals im englischen Original, natürlich im Urlaub. „And I realize that no matter where I am, whether in a little room full of thought, or in this endless universe of stars and mountains, it’s all in my mind. There’s no need for solitude. So love life for what it is, and form no preconceptions whatever in your mind.“ Amen.

Aktueller Kinotipp: „Einer nach dem anderen“. Tieftraurig und brüllend komisch, berührend, klug und bitterböse – absolut sehenswert. Konzerthighlights gab es auch, namentlich The Ape im Blue Shell Köln („I’ll crawl back to your sweet torture any time“, Mr. Perkins) und Tina Dico im Mainzer Schloss. Weitere Musikfreuden bescherte mir Ryan Adams’ selbstbetitelte Platte ebenso wie die von The Loudermilks und Lucinda Williams neue „Down Where The Spirit Meets The Bone“.

Ältere Musik, die mich dieses Jahr besonders begleitete: „In einem fremden Land“ (Tilman Rossmy Quartett), „I’ll Never Get Out Of This World Alive“ (Steve Earle) und „The Boatman’s Call“ (Nick Cave & The Bad Seeds). In diesem Sinne, das Jahr geht, die Musik bleibt.

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