Zu Gast bei Flutlicht: Helden? Aber bitte mit Haltung!

Anlässlich des Todes der rheinland-pfälzischen Boxlegende Karl Mildenberger ging es am 14. Oktober in der Sendung Flutlicht um das Thema Helden. Moderiert von Holger Wienpahl beschäftigte die Gäste Hartmut Scherzer (Sportjournalist), Frank Busemann (Ex-Leichtathlet) und mich die Frage, ob wir heute noch Helden brauchen. In einem eingespielten Experteninterview hatte Sportpsycholge Prof. Michael Macsenaere dies verneint mit der Begründung, unserer Gesellschaft gehe es aktuell zu gut und sie sei zu satt für Helden.

SWR

Jetzt bin ich grundsätzlich sicher keine Anhängerin einer blinden Heldenverehrung, ganz im Gegenteil. Wenn es aber um die Frage nach Idolen oder Vorbildern geht, so glaube ich, dass die in der heutigen Zeit nach wie vor eine durchaus sinnvolle Rolle einnehmen könnten, allerdings haben sich dazu, wie ich finde, die Voraussetzungen geändert. Entsprechend habe ich denn auch mein abschließendes Statement formuliert.

Wenn ich mir angucke, wie die Gesellschaft sich gerade in den letzten paar Jahren verändert hat, bin ich sogar eher der Meinung, dass wir Helden sehr wohl wieder brauchen würden. Aber die Rolle hätte sich halt verändert. Wenn ich beispielsweise überlege, was sich rund um die Nationalmannschaft nach der WM abgespielt hat, da wäre glaube ich jeder Spieler bei einer nicht geringen Anzahl von Fans zum Helden geworden, der mal die Eier in der Hose gehabt hätte, sich zu der Özil-Geschichte zu äußern. Ich glaube, um heute zum Helden zu werden, bräuchte es sowas wie Haltung, aber die ist leider sehr stark verloren gegangen.

Die ganze Sendung steht nun für ein Jahr in der Mediathek von ARD und SWR zum Abruf bereit. Die Einspieler dürfen online allerdings nicht gezeigt werden, wohl aber die Talkrunde, in der es auch um die Nationalmannschaft und um gefallene Helden ging.

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